25/05 Georg Schwikart wird evangelisch

25. Mai 2011

„Oops, das wollt ich nicht“ – nun ist’s geschehen: Georg Schwikart tritt aus der katholischen Kirche aus – und in die evangelische ein. Damit zieht er Konsequenzen aus den Querelen, die ihm die katholische Kirche wegen eines Ökumene(!)-Buches gemacht hat, das er mit mir zusammen für den Pattloch-Verlag geschrieben hat („Evangelisch?“ – Never! / „Katholisch?“  Never!, 2010), ein munterer Schlagabtausch zwischen zwei Brüdern im Geiste. Jeder von uns vertritt darin wacker seine eigene Konfession, benennt aber deren Schwachstellen; am Ende schließen wir uns ökumenisch in die Arme und plädieren dafür, den konfessionellen Unterschied nicht überzubewerten. Im Buch und auf Lesungen, die wir gehalten haben, brillierte Georg Schwikart als selbstkritischer rheinischer Herzenskatholik. Seine Heimatkirche – in personam Kardinal Meisner – verweigerte ihm Ende letzten Jahres die Diakonenweihe. Ein Schlag ins Gesicht und in die Katholikenseele Schwikarts. Seine Konversion ist Endpunkt langer und heftiger innerer
Kämpfe. (Mehr zum Hintergrund heute im Generalanzeiger.)
In das „Herzlich willkommen“, das ich Georg Schwikart als Protestant entgegen rufe, mischt sich Enttäuschung darüber, dass die katholische Kirche noch autoritärer, unbelehrbarer, desolater und verletzender ist, als wir uns in unserem Buch getraut hätten zu schreiben. Seit Reformationszeiten hat sich wahrlich wenig verändert: Der katholischen Kirche geht es nicht um den Glauben, sondern allein um Macht. Um sie zu stützen, greift sie bis heute zum Instrument der Inquisition. Georg Schwikart hat es erlebt. Wie gut, dass es keine Scheiterhaufen mehr gibt.
Also wünsche ich Georg Schwikart, dass er die „Freiheit eines Christenmenschen“, von der er – in katholischer Spielart – beseelt ist, in der evangelischen Kirche leben kann und sich beheimatet fühlt im evangelischen „corpus permixtum“, diesem bunten Miteinander von Sündern und Heiligen. Katholisch? Never more!

Die ZEIT zu Georg Schwikart

13/02 Ägypten im Brennpunkt

12. Februar 2011

Beachtlich: Muslime und Christen demonstrieren gemeinsam gegen die Gängelung eines Despoten. Was wieder einmal zeigt: Die Unterschiede zwischen den Religionen sind nicht so groß wie die religionsübergreifende Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Freiheit. Die zentrale Bedeutung Ägyptens im Nahen Osten lässt sich bis in die Bibel zurückverfolgen. Was im Buch der Bücher über das Land am Nil steht, bringt – wieder mal! – das Sonntagsblatt.

11/02 Bibelserie auf evangelisch.de

11. Februar 2011

Nur langsam entdeckt und erkundet die evangelische Kirche die Möglichkeiten des Internet. Mit einem eigenen Portal namens evangelisch.de wollen die Protestanten Welt, Kultur und Religionen aus evangelischer Sicht beleuchten. Außerdem soll eine community entstehen, die nicht nur bloggt und kommentiert, sondern auch gegenseitig zuhört und hilft. Reinschauen lohnt sich. Seit kurzem präsentiert evangelisch.de auch die Bibelserie – und zwar in beeindruckender Aufmachung.

09/02 Gorch Fock in der Bibel

9. Februar 2011

Auf der Gorch Fock gibt es keine Nachttische – zu eng. Schade eigentlich, denn sonst könnten die Marinesoldaten die Schiffsgeschichten der Bibel lesen. Da lassen sich Männer freiwillig über Bord werfen, treiben schiffbrüchige Missionare im Mittelmeer und segeln Schiffe ins Jüngste Gericht. Mehr vom Meer im Sonntagsblatt.

03/02 Kommen Tiere in den Himmel?

3. Februar 2011

Der Theologe Helmut Thielicke war passionierter Hundefan. Für ihn war klar: Im Himmel ist auch Platz für die vierbeinigen Genossen. Schließlich seufze die gesamte Kreatur nach Gott, wie es beim Apostel Paulus heißt. Ein Trost für alle Hunde-, Katzen-, Vogelspinnenfans. Auch zu biblischen Zeiten gab es Haustiere. Damals dienten sie aber meist nicht zum Kuscheln, sondern mussten hart ran oder liefen wörtlich nebenher. Mehr über die Haustiere der Bibel im Sonntagsblatt.

01/02 Philosophie in der Bibel

31. Januar 2011

Paulus predigt in AthenGlaube und Philosophie: Gegensätze? Könnte man meinen, stimmt aber nicht. Denn die christliche Theologie nahm schon im ersten Jahrhundert viele Impulse der Philosophen auf. Einen „reinen“, von anderen Geistesströmungen verwahrten Glauben, gab es nie. Die Philosophie hat sich sogar auf den Seiten der Bibel niedergeschlagen. Mehr dazu im Sonntagsblatt. Auch dort zu lesen: Warum der Philosoph Michael Conradt gleichzeitig glauben und zweifeln kann.

30/01 Des Teufels Freudentanz

29. Januar 2011

Der „Evangelische Pressedienst“ ist eigentlich eine PR-Agentur des BLENDERS. Sollte es eine ganz ausgeklügelte Strategie sein, dass ausgerechnet diese Nachrichtenagentur als erste über das „geheime Handbuch des Teufels“ berichtet, und dann noch so wohlgesonnen? Oder ist Autor Klaus Merhof beim Lesen zum Luzi-Azubi geworden? Heaven or hell knows. Das Teufelchen hüllt sich in Schweigen und tanzt weiter (wenn man draufklickt). Und freut sich auf Sonntag früh, wenn es um 8.20 Uhr auf radio eins rbb um ihn geht, und zwar in der amtlich besten Morningshow Deutschland, dem „schönen Morgen„. Wer es verpasst haben sollte, kann das Gespräch mit Matthias Hanselmann hier nachhören.

28/01 „Luther? Ja!“ – „Evangelisch? Nein!“

28. Januar 2011

Da ist man doch endlich mal stolz, Lutheraner zu sein: Johannes Friedrich, bayerischer evangelischer Landesbischof, riss angesichts der bevorstehenden Seligsprechung Papst Johannes Pauls II. der ökumenische Geduldsfaden. „Ich glaube, dass es Wunder gibt“, sagte der oberste Vertreter der deutschen Lutheraner – „ aber nicht, dass Gott sie schickt, damit eine Kommission beweisen kann, dass jemand heilig ist.“ Damit kommentierte er, dass der Vatikan die Heilung einer Ordensschwester von einer Parkinson-Erkrankung als Folge des himmlischen Eintretens des verstorbenen Papstes anerkannt hat, hochoffiziell, mit Brief und Siegel. Luther wird sich freuen…. Gleichzeitig bereiten die Katholiken angesichts des großen Reformationsjubiläums 2017 eine eigene Sicht Luthers vor. Auf einem großen Kongress soll 2014 die katholische Seite Luthers beleuchtet werden. Die Strategie, die dahinter stecken könnte: Einen Keil zwischen Luther und Lutheraner zu treiben. Mehr hierzu in einem vorzüglichen WELT-Artikel – und am Samstag um 17.55 Uhr im Bayerischen Rundfunk – „Zum Sonntag„.

23/01 Der Teufel auf koreanisch

23. Januar 2011

Südkoreaner, aufgepasst! Demnächst wird der Teufel auch in Eurem Land versuchen, Gehilfen auszubilden! DUNKELVATER ist es gelungen, einen südkoreanischen Verlag dazu zu bringen, das „geheime Handbuch des Teufels“ zu übersetzen und zu veröffentlichen. Auf dass ein buntes Multikulti die finsteren Sphären dieser Welt bevölkere und die Menschen vom BLENDER abbringe. Leser des Buches wissen: Das wird den diabolischen Heerscharen nicht gelingen… Mit dem Handbuch gehen auch die Zeichnungen Anne Riekens auf die Reise. Und wer weiß, vielleicht gibts bald auch für Seoul, was es schon für Hamburg und Bremen gibt: ein Wimmelbuch.

16/01 Adam & die Arbeit

16. Januar 2011

Im Schweiße meines Angesichts soll ich arbeiten – warum? Weil meine Ureltern Adam und Eva einst an einer verbotene Frucht naschten. Vorher haben die beiden zwar auch gearbeitet, denn das Paradies war keineswegs ein Schlaraffenland, in dem den beiden Chicken Wings oder Donuts in die offenen Münder fielen. Aber: Die Arbeit im Paradies war nicht antrengend. Das wurde sie erst mit dem Rausschmiss aus dem Paradies. Nachzulesen in der Bibel – und im Sonntagsblatt, das alles Wichtige aufgelistet hat, was das Buch der Bücher zur Arbeit sagt. Schreiberlinge wie ich hingegen dürfen paradiesische Arbeit genießen, denn schweißtreibende Bewegungen unterbleiben leider (!) am Schreibtisch.